In der aktuellen Ausgabe des ihkmagazins, der IHK Osnabrück, Emsland, Grafschaft Bentheim, stellen wir eine Kreativmethode vor.

Eine Idee ist immer nur so gut, wie ihre Realisierbarkeit. Um Kreativität in einen steuerbaren Prozess zu übertragen, nutzen wir im Team verschiedene Kreativitätsmethoden, z. B. das Collective Notebook. In dieses Buch notiert jeder seine spontanen Geistesblitze. Bei Projekten mit festgelegten Aufgabenstellungen und Zielsetzungen nutzen wir unterschiedliche Methoden. Um das Raumkonzept für eine Veranstaltung zu entwickeln, haben wir zuletzt die Walt Disney Methode eingesetzt. Das Team wird dabei auf drei Rollen verteilt: Träumer, Realist und Kritiker. Der Träumer kann seiner Kreativität freien Lauf lassen, ohne sich Gedanken um die Realisierung machen zu müssen. Je verrückter, desto besser. Bezogen auf unser Raumkonzept hieß das: Wie können Botschaften einfach übermittelt werden? Könnten die Sitzmöglichkeiten diese Botschafter sein? Zu diesen und vielen weiteren Fragen und Ansätzen entwickelt der Träumer Ideen. Danach beschäftigt sich der Realist nüchtern mit der aktuellen Situation. Er prüft Ziele und Voraussetzungen und sucht nach pragmatischen Handlungsmöglichkeiten. Was wird benötigt, um die Idee umzusetzen? Wie sind die Räume? Was ist bereits vorhanden? Womit fange ich an? Der Realist spielt die Realisierbarkeit der Ideen des Träumers durch, bevor sie vom Kritiker näher geprüft werden. Dadurch wird verhindert, dass Ideen ausgeschlossen werden, bevor man ihr Potenzial erfasst hat. Stößt der Kritiker auf unklare Aspekte, gibt er die daraus resultierenden Fragen und Schwachpunkte wieder an den Träumer weiter, der seinerseits erneut Ideen zur Lösung entwirft. Dieser Kreislauf kann so oft wiederholt werden, bis das Ergebnis den gesteckten Anforderungen und Zielen genügt oder aber keine neuen relevanten Ergebnisse entstehen. Das Team wechselt nacheinander die Rollen. Das hilft dabei, die Gedanken zu ordnen und Blockaden zu lösen. Der klare Perspektivenwechsel prüft systematisch Vorteile und Nachteile. Es gibt keine unstrukturierten Meinungen, die aufeinanderprallen und eine Lösung am Ende verhindern. Jeder aus dem Team hat die Idee objektiv und sachlich bewertet. Zuletzt wird abgestimmt, ob die Idee weiterverfolgt, verworfen oder eine weitere Idee geprüft wird. Am Ende dieses Kreativitätsprozesses stand die Idee von Sitzwürfeln für das Raumkonzept. Jede der teilnehmenden Regionen der Veranstaltung erhielt unterschiedliche Sitzwürfel, der die jeweiligen Projekte visualisierte und gleichzeitig eine praktische Sitzgelegenheit bot, die weiter nutzbar ist.

Das komplette Magazin samt Artikel kann man hier downloaden. IHK Magazin Ausgabe Juni 2016